Ab wann ein Kommentar Spam ist
Ab wann ein Kommentar Spam ist

Die Idee des heutigen Freitagsbit kam mir als den Heise-Artikel las, bei der ein Hotel-WLAN alle abgerufenen Webseiten manipuliert und extra Werbung auf allen Webseiten einblendet.

Irgendwann muss man sich vom Idealismus verabschieden, das das Internet frei ist. Heutzutage will jede und jeder Geld über dieses Medium verdienen. Jeder Webseitenbetreiber und Blogger kennt die Problematik von Spam in den Kommentaren. Dabei ist nicht mehr nur Werbung ein wichtiger Faktor, sondern auch Streuung von Informationen, die mit Personennamen verlinkt sind. Ich experimentierte auf meiner Webseite mit einer Kommentarfunktion. Ich wollte herausfinden wie schnell Spam-Roboter das neue Feature meiner Seite ausnutzen. Nach einem Monat wurden die ersten Einträge die ich als Spam taxierte gefunden.

Willkommen in der neuen Welt.

Das Beispiel: Die Kommentarfunktion

Eigentlich wäre es der Sinn der Sache, das man zum Beitrag eine Plattform bietet mit der man Ideen oder Meinungen austauschen kann. Im Zeitalter der Sozialen Medien ist eine Interaktion mit einem Benutzer ein gewolltes Feature.

Das Experiment

Als Experiment schaltete ich Anfang diese Jahres eine Kommentar-Funktion für meine Beiträge auf. Sie wurde in der erste Phase ohne SPAM-Schutz aufgeschaltet. Die Veröffentlichung erfolgte in einem Review verfahren, d.h. ich kontrollierte sie und ggf. veröffentlichte ich den Beitrag.

Es begann am Anfang sehr Harmlos. Kommentare kamen von immer der gleichen IP mit Texten die keinen Sinn machten und primär mit Werbelinks. Ich begann diese IP einfach zu blockieren.

Am 8. April (Ostersonntag) kam die grosse Welle. Von verschiedenen IP's wurden unsinnige Kommentare erstellt.

Auffälligkeiten

Was auffällig war, das der Link (als eigenes Feld) immer ein x-Beliebiges Facebook-Konto eingegeben wurde. Als zweite, noch viel interessanter Gegebenheit ist die Tatsache, dass die Umlaute generell falsch dargestellt werden. Meine Webseite läuft komplett mit UTF-8. Es sieht so aus als würde der Spam-Roboter hartcodierterten ISO-8859-1 Zeichensatz verwenden.

Aussieben, oder wie man SPAM bewertet

Folgende Kernpunkte für SPAM-Bewertung habe ich festgelegt:

  • Der Verfasser gibt seinen echten Namen im Namensfeld des Kommentarbereichs ein.
  • Der Kommentarinhalt passt zum Artikel und erweitert diesen um lesenswerte Inhalte. Ein “Hallo, super Seite und sehr praktisch. Liebe Grüße ”, entspricht dieser Anforderung keinesfalls.
  • Sind im Kommentar Links enthalten sollen diese ebenfalls einen Mehrwert bieten oder ggf. einen weiterführenden Link über den Kommentator bieten. Grundsätzlich sollte er aber als rel=nofollow gekennzeichnet werden.

Die Zwangsregel

Die Kommentarfunktion wurde durch ein Captcha erweitert. Besucher, die einen Kommentar eingeben wollen, müssen nun neu eine zufällige Zahlenkombination (1 bis 9999) eingeben. Das Spam-Aufkommen wurde so drastisch auf 0% heruntergesetzt.

Fazit

Leider muss man festhalten, das für Geld, Menschen über "Kommentar"-Leichen gehen. Ein Big-Business wie Anno-Dazumal Pharmazie-Spam Mails werden vermehrt auch Soziale Medien und Blogs genutzt. Was bleibt, ist ein Mehraufwand für Blog-Redakteure, der sich über solchen Einträge ärgert.

Aufruf, Werbung soll sozialer werden

Heutzutage wird man immer mehr mit Werbung überrannt. Unaufgeforderte Spam-Emails, Werbung im Briefkasten (obwohl man einen Kleber hat), Werbung im TV (Werbung die um ein vielfaches Lauter ist als das normale Programm), Anrufe auf das Festnetz (Umfragen von der Lotterie, obwohl gekennzeichnet das man keine Werbung wünscht) und vieles mehr.

Ich als manchmal genervter Konsument wünsche mir das man den Mensch respektiert der keine Werbung wünscht. Ich bin bereit Werbung zu ertragen, wenn ich für Services kein Geld bezahle oder dadurch der Service vergünstigt wird, wie z.B. App's oder in einer Zeitung, bez. News-Seite. Da offenbar die Taktiken der Werbe-Branche immer Drastischer werden schaue ich nur noch Sendungen die ich Aufgenommen habe um die Werbung zu überspulen oder weiche auf Alternativen um oder lasse es bleibeb. Eigentlich schade, aber so ist nun mal die Welt, Geld regiert die Welt. Willkommen in der neuen IT-Welt.

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